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Gedichte

Was isch Zit?

Ella Kostolich
(aus: Mundart-Wettbewerb 2004 von BZ/SWR/MSG)

Wenn ich di frog - sag, was isch Zit,
ich wett, du weischs uf Ahib nit!

Zit isch e Schtund, e Tag, e Lebe.
Zit hesch du, wenn de Träum chasch webe.
Wenn du glücklich bisch, drno wirds für di
die schönschti Zit im Lebe si.
E Chind in Muetters Arm, in Vaters Huet –
dem wird d Chinderzit zum bsundre Guet.

E junge Mensch bruucht Zit zum Werde,
bim alte Mensch chunnt d Zit zum Sterbe.
D Zit tribt dr Mensch scho allwiil meh,
es schiint s dät chürzeri Täg un Schtunde geh.
Allewiil gliich isch Raum un Zit
ändre dien sich numme d Lüt.

Du muesch di tummle - darfsch nit raschte –
d Zit isch choschtbar - all sottsch jaschte.
Zit isch Geld, sait rnängge Maa -
er bruucht si, ass er scheffle cha.
Dr Buur bruucht si für sini Arbet,
wenn er uf Sunne, Wind un Rege wartet.

Zit muesch neh, wenn de witt verwiile,
zueluege möchtsch, wie d Enkel schpile.
Zum Verzeihe bruuchts e bschtimmti Zit,
zum Vergesse längt si schirgar nit.
Wenn d Chinder bete, Herrgott, i bitt,
gib unsre Eltre für uns mehr Zit,

dno denk e mol do drüber no -
wieviil Zit wirsch du vo ihne übercho?
Das Fürenander, das isch wichtig –
dno isch unsre Zit au wieder richtig!
Es git keini Wunder - keini vollkommne Sache,
Zit isch das, was d Mensche drus mache.
Wenn ich di frog - sag was isch Zit,
ich wett, du weischs uf Ahib nit!

Februar 2006


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