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Gedichte

Dr Spinn

Reiff, Heinz
(aus: Zwischen Kernholz und Rinde)

Der Hebel macht in siim Gedicht
vo sellem Spinnli so ne Gschicht.
Me chönnt jo meine, 's baui do
dr fürnehmscht Her sy Bungalow.
Debii siht's uus wie andri au:
E soziale Wohnigsbau.
Un gwüss nit mehr!

Do bin ich halt en andre Spinn!
In miinem Huus isch alles drin,
was d' numme wit un wünsche chasch,
mit Fremdezimmer un Garasch.
Jo gell, do stuunsch, lueg wo de wit,
i glaub nit, ass es no eis git,
wo au so wär!

Ellei scho d' Grössi vo miim Dach!
's goht dört vom Wegerich zuem Bach
und äneuffe bis an Hag
un dure bis zuem Beerischlag.
Dört an dr Gränze stoht dr Stei.
Des isch bigott e halbi Gmei!
Und öbbis mehr!

Die suufre Wänd, lueg sy dir a,
do cha eis ruehig guuge dra.
au wenn's e Dunderwetter gäb,
des miecht mer nüt, 's isch alles bheb.
Un wenn eis sone Wand verheit,
des het siim Lebe Adje gsait.
Wär's no so schwer!

Die rundi Röhre, wo mer siht,
goht hintere, bis unter d' Wid.
Un hätt ein hundert Brüllen uf,
i wett mit dir, er chäm nit druf,
ass ich vo dört in aller Rueh,
dr Sunntigsbsuech erwarte tue.
Wer git mer d' Ehr?

I hoff, 's wird hüt kei Müggli cho,
i ha scho hampflewiis devo.
So Zügs wird niene meh vermisst,
's isch nit meh wert, as-dass me's frisst.
E faissi Fliege miecht my a,
i gähr die dicke Hamme dra.
Und öb i's gähr!

Jetz wart i halt, bis ass es schellt,
mach mer Gidanke über d' Welt,
wo jedis a siim Fade hangt,
dra zapplet un dra ummeschwankt,
verreblet umenanderirrt -
bis es vom andre gfresse wird.
Im Handumchehr!

Un chunnt ke Fliege in dr Bau,
no tät's mer denk e Müggli au.
Me dörf bigott nit semper sii,
wie heisst's doch in dem Sprüchli glii:
's isch ämmel 's Ältscht so guet wie 's Neuscht,
me löst nit allwiil was me heuscht.
Un selte mehr!

 

September 2008


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