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Gedichte

D Umweltbrülle

Meier, Liesel, "s Breite-Lieseli"
aus: "Ä Huusfrau - un sunscht nüt"

Chaufet doch um Gottes Wille,
alle Lüt ä neui Brille,
nit ä rosaroti - nei!
Eini mit recht scharfe Gläser
wo me d Blüemli siiht un d Gräser
un au d Tierli, winzig chlei!

Leget si uff euri Nase,
göhnt emol mit Reh un Hase
hintere, im Blaue zue.
Sähnt er endlich säll Verderbe?
Sähnt er jetz wie d Tanne sterbe?
Machet jo nit d Auge zue!

Göhnt witer no uf sällere
Spur,
hintere bim Schattlochbuur,
machet numme no nit schlapp.
Krieget er jetz endlich s Gruuse?
Chlopft ich s Herz, dien d Ohre suuse,
gohts ich chalt dr Buckel ab?

Hocket ane, an säll Bördli,
schwätzet wie als Chind ä Wörtli,
mit em Herrgotts-Chäferli dört:
"Marie-Chäferli flieg über de Rhy,
un sag im Vater s soll Sunneschin si!"
Nei, es luegt ich a wie gstört!

Packt ich dno vo Neuem s
Gruuse?
Brüelets lut in d Weltgschicht use,
daß die Schuldige me trifft!
Das sin doch miseel "die Große"
wo dä Dreck in d Luft dien blose,
sälli produziere s Gift!

S isch d Regiierig, all die
Herre,
mit de Flugzüg, mit de Chäre,
sälli mache alles hii!
Sälli, wo all ohni z dänke
s Mänteli in Wind dien hänke!
Un vor allem halt "d Chemie":

Doch dno gang i heim im
Stille,
leg si uff, mi "Umweltbrülle",
lueg in Spiegel iine - gnau.
Un dno merk i voller Schrecke,
alli hän jo Dreck am Stecke!
Herrgott! Meinsch viillicht ich au?

März 2009

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