Startseite zum Kontaktformular Telefon zum Menü
Mitglied were

Gedichte

Uf d Zittig isch Verlaß

Jung, Markus Manfred
Wie alli wohizivilisirte Mensche, so hän au mir e Ziittig, well mer doch
wüsse wott, was d Welt un was unser Stedtli so umtriibt. Un weil mer sich
halt uf si Ziittig cha verlo. Wie zum Biischpil am letschte Mäntig: Do lisisch
bim z Morgenäh, aß de Metzgermeischter Hans-Peter Engel am Samschtig
uf siim Velo aagfahre worden isch un jetz im Chrankehuus liit. Je nu.

Jetz chennsch du aber zuefällig de Metzgermeischter Hans-Peter Engel, well
er emool mit diinre Großcusiinen e Wiili uf Busaschi gangen isch. Du
weisch aber au, aß er mit Vorname nit Hans-Peter heißt, sondern Fridolin
un nit Metzgermeischter isch, aber Briefträger. Si Vatter wäger, seller isch
Metzger gsi, luegt aber d Radiisli lang scho vo unten aa. Un si Brueder, wo
ganz richtig Hans-Peter heißt, hät erschtens ke Velo un isch zweitens Holz-
fäller im Bayrische Wald. Je nu.

De Briefträger Fridolin Engel aber isch nit aagfahre worde. Er hät ganz
eifach mit siim Velo e Teligrafeschtange mieße mitnäh, unfreiwillig, denk i,
well er nämli e Sürmel im Gsicht gha hät. Un sell isch friehj am Sunntig-
zmorge gsi. Des weisch du also, des eindi mool, ganz zuefällig. Aber die
andre hunderttausigmool, wos nit weisch, well de numme zwee Großcusine
häsch, un di ander scho viil z alt für d Busaschi isch, do verlosch di halt uf d
Ziittig. Jo wägerli, uf d Ziittig isch halt Verlaß. Je nu.

März 1999


Impressum Datenschutz